Wegen Gefährdung des sozialistischen Friedens.

14 bewegende Schicksale von Christen in der DDR,  A. Kaul, Brunnen Verlag, 11,99 €

„Gänsehautkino“

Der Aufnäher „Schwerter zu Pflugscharen“ auf meiner Jacke sorgte für gehörigen Ärger. Mit den Worten „Unser Haus DDR muss geschützt werden“, setzten mich die Pionierleiterin und meine Klassenlehrerin in der sechsten Klasse unter Druck. Diese und andere Geschichten und Bilder aus dem Erleben des real existierenden Sozialismus traten mir beim Lesen dieses bewegenden Buches „Wegen Gefährdung des sozialistischen Friedens“ wieder vor Augen. Neben Prominenten wie Christian Führer, Harald Bretschneider, Theo Lehman und Thomas Küttler kommen mutige Menschen mit persönlichen und unter die Haut gehenden Geschichten zur Wort. Da verliert eine Frau ihre Arbeitsstelle wegen Durchführung von Jungscharstunden. Da fällt die Tür des Stasi-Knastes hinter einem jungen Mann ins Schloss. Sein Vergehen: Durchführung von Friedensseminaren. Da schaut eine Mutter verzweifelt aus dem Fenster: Soeben wurden nach den zwei Kindern auch noch ihr Mann verhaftet. Die Lektüre fesselt. Sie schildert packend ein Stück deutsche Geschichte. Fassettenreich zeigt sie in den kurzen biografischen Erzählungen auf, was es bedeutete, in der DDR gegen den Staat aufzustehen, sich nicht verbiegen zu lassen, verraten und verleumdet zu werden, zur Kirche zu gehören, auf Gott zu vertrauen. Der Autor setzt mit diesen fünfzehn Geschichten vor allen den kleinen Widerständigen ein Denkmal der Erinnerung. Ihrem Mut, ihrer Geradlinigkeit, ihrem Glauben haben wir das Wunder der friedlichen Revolution vor 25 Jahren zu verdanken.

Pfarrer Christian Führer resümiert folgerichtig: „Wir waren dabei, als Gott ein Wunder tat, an uns, durch uns, mit uns und für uns.“ In diesem Sinne sind die Zeilen Gänsehautkino. Es ist ein wertvoller Beitrag gegen eine (späte) und rückblickende DDR-Verklärung, die selbst davor nicht zurückschreckte einen Zwölfjährigen mit einem Aufnäher zum Staatsfeind zu machen.

Rüdiger Jope, Redakteur Kirchenmagazin 3E echt.evangelisch.engagiert.

Der Werbezettel zum Buch kann hier heruntergeladen werden.

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Dr. H.-J. Abromeit

Es gibt in der Geschichte eines Volkes nur wenige Sternstunden. Die friedliche Vereinigung Deutschlands gehört dazu. Wir dürfen Gott dankbar sein, dass er geschenkt hat, worauf fast keiner mehr gehofft hat.

Bischof Heinrich Timmerevers

Wir blicken 30 Jahre nach dem Fall der Mauer voll Dankbarkeit zurück. Aus ihr erwächst zugleich eine große Verantwortung für die Freiheit, für die wir auch im Heute konsequent einstehen. Wir wollen uns dieser Herausforderung stellen und aus einer christlichen Haltung und des Heiligen Geistes diesen Weg der Freiheit gehen.

Das ausführliche Statement finden Sie hier!

Joachim Jauer, Urbi et Gorbi

Als Korrespondent des ZDF war Joachim Jauer Augenzeuge der ersten Risse im Eisernen Vorhang und der großen Fluchtbewegung aus der DDR. Er erzählt von der großen Hoffnung auf Freiheit, von der Suche nach Wahrheit und von Menschen - darunter auffallend vielen Christen -, deren Mut das Wunder der Wende ermöglicht hat.