Rückblick 2014
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Berlin-Weißensee
Gott loben für das Geschenk der Freiheit
Dankgottesdienst des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden zum Jubiläum 25 Jahre Mauerfall
Mit einem Dank- und Gedenkgottesdienst in Berlin-Weißensee erinnerte der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) am 9. November an den Mauerfall vor 25 Jahren.
Dr. Stefan Stiegler, der 1989 Gemeindepastor in Greifswald und später Rektor des Theologischen Seminars des BEFG gewesen ist, betonte in seiner Predigt, dass der Jubel, den die Friedliche Revolution vor 25 Jahren ausgelöst habe, festgehalten und weitererzählt werden müsse. Bezugnehmend auf das Bild „Durch-zug durch das Rote Meer“ von Marc Chagall, welches im Rahmen einer Ausstel-lung in der Gemeinde zu sehen war, verglich Pastor Stiegler den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und der 40jährigen Wüstenwanderung mit dem Fall der Mauer nach 40 Jahren DDR. „Der Vergleich ist gewagt“, sagte Stiegler, „ aber er lag damals in der Luft.“ So wie die Prophetin Mirjam vor 3000 Jahren ein Jubellied über die Freiheit angestimmt habe, das bis heute überliefert sei, müsse der Jubel über den Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren bewahrt und von diesem Ereignis noch den Kindern und Enkeln berichtet werden. „Unsere Aufgabe ist es“, erklärte Stefan Stiegler, „uns immer wieder für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen. Lasst uns heute weiter auf Gewalt verzichten, wo immer das möglich ist. Lasst uns nie aufhören, Gott zu loben für das Geschenk der Freiheit.“
Auf die Gewaltlosigkeit der Friedlichen Revolution ging auch BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba in seinem Grußwort ein. Er betonte dabei in besonderer Weise das Wirken Gottes: „Denn dass diese umstürzenden Veränderungen ohne Blutvergießen vonstattengingen, ist zwar zum einen der politischen Großwetterlage zu verdanken, aber eben auch Kerzen und Gebeten und damit für uns ein Wunder Gottes und Zeichen großer Bewahrung.“ Dankbar sei Stiba auch für das Wirken der Mitglieder des BEFG zur Wendezeit. „Ich empfinde tiefen Respekt vor ihrem Glauben, ihrem Mut und ihrer Weitsicht“, sagte er. Der Generalsekretär des Baptistischen Weltbunds, Neville Callam, führte aus, wie scheinbar Unmögliches 1989 doch möglich geworden sei. Woran wenige Jahre zuvor noch niemand geglaubt habe, „dass Ost und West doch zusammengehören“, sei durch den Fall der Mauer möglich geworden. Callam schlussfolgerte: „Wir haben einen guten Grund, zu hoffen und zu träumen, besonders, wenn wir uns auf Gott verlassen.“
Verschiedene Zeitzeugeninterviews machten deutlich, welche Auswirkungen der Mauerfall auf die Lebenswege einzelner Menschen, aber auch auf den Gemeindebund hatte. Für Pastor Bernd Wittchow aus Buckow war die Friedliche Revolution Auslöser, am Runden Tisch der Jugend mitzuwirken. Später wurde er Bürgermeister seines Heimatortes. „Ich wünsche mir, dass wir die Freiheit auch für politische Aktivitäten nutzen“, sagte Wittchow. Manfred Sult, ehemaliger Präsident des BEFG in der DDR, zeigte sich dankbar, dass mit der Wiedervereinigung Deutschlands auch die Wiedervereinigung beider Kirchenbünde vollzogen werden konnte.
Im Rahmen des Gottesdienstes hatte jeder Besucher die Möglichkeit eine Kerze anzuzünden und so seine Dankbarkeit Gott gegenüber zum Ausdruck zu bringen.
Ein Artikel von Julian Grundmann (11.11.2014)
Quelle: www.baptisten.org
Hof
Dankgottesdienst "25 Jahre Mauerfall"
Gedenken an das Wunder vor 25 Jahren
Hof. Rund 800 Menschen aus Oberfranken und dem Vogtland haben in der Hofer St.Michaelis-Kirche an einem ökumenischen Dankgottesdienst zum Fall der Mauer vor 25 Jahren teilgenommen. „Die Mauer war wie eine Wunde mitten in Deutschland“, sagte Professor Dr. Reiner Knieling (Neudietendorf bei Erfurt). Dass die Wunde heilen könne, habe er als Jugendlicher nicht geglaubt. Der aus Leupoldsgrün stammende Theologe, der in Hof das Schillergymnasium besuchte, hielt zusammen mit der früheren mitteldeutschen Landesjugendpfarrerin Dorothee Land eine Dialogpredigt. Als „Wunder“ bezeichnete Knieling, dass im Herbst 1989 „niemand die Nerven verlor und einfach abdrückte“. Auch, dass sich der Wandel alles in allem friedlich vollzogen habe.
Für Pfarrerin Dorothea Land, die in der DDR aufgewachsen ist und nun - wie Knieling - an einer bundesweit tätigen kirchlichen Fortbildungsstätte bei Erfurt arbeitet, beginnen Freiheit und Erlösung oft unter unfreien äußeren Umständen. Die Erfahrung sei, Freiheit fange im Inneren an. Sie lasse sich nicht einfach machen, sondern beginne damit, „dass Gott befreit“.
Musikalisch gestaltet wurde der ökumenische Gottesdienst, der unter dem Motto „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ stand, von Bläsern und Sängern aus Hof und der vogtländischen Partnerstadt Plauen.
Die Predigt können Sie hier nachlesen.
Quelle: Facebookseite des Evang.-Luth. Dekanat Hof (10.11.2014)